Georg Steidinger: Kunst zwischen Rebellion und Ästhetik – Widersprüche als kreatives Statement

Georg Steidinger: Kunst zwischen Rebellion und Ästhetik – Widersprüche als kreatives Statement

Seine Kunst ist laut, präsent und möchte nicht selten aufrütteln. Georg Steidinger kombiniert musikalische Einflüsse mit Gesellschaftskritik und Ästhetik – damit trifft er einen Nerv. Inzwischen hat der Künstler bereits einen eigenen Sammlerkreis und stellt an gefragten Orten aus.

Rebellion als Ausdruck

Wenn es einen roten Faden in Steidingers Leben gibt, dann ist es der Hang zum Rebellischen. Bereits seine Jugend war geprägt von energiegeladener und engagierter Infragestellung des Systems. In den entsprechenden musikalischen Strömungen findet er seine Ausdrucksform. Von der bildenden Kunst hält Steidinger eher wenig. Besuche in Museen langweilten ihn und stießen auf Unverständnis. Und dennoch strahlte sie eine gewisse Faszination auf ihn aus. In einem Selbstexperiment griff der Münchner zu Leinwand und Pinsel. „Ich musste mir selbst beweisen, dass ich so etwas auch kann“, sagt er heute. Mit der Zeit vertiefte sich das Interesse am abstrakten Malen und kreativen Schaffen. Steidinger besucht Kurse und bildet sich autodidaktisch fort. Inzwischen ist er als gefragter Künstler  tätig und auf verschiedenen Ausstellungen in Deutschland vertreten.

Die Kunst der Widersprüchlichkeit

Den inneren Rebellen hat der Münchner bis heute nicht abgelegt. Im Gegenteil. Wenn der Autodidakt seine Kunstwerke schafft, geht es durchaus wild zur Sache. Unterstützt mit der Energie entsprechender Musik entstehen seine Werke oft in gemeinschaftlich genutzten Ateliers und Kunsträumen. Dabei spielt die Musik eine zentrale Rolle. Oftmals arbeitet Steidinger mit Worten, Texten und Musiktiteln, die abstrakt in den Werken verarbeitet werden – teils übermalt, teils als Siebdruck verarbeitet. Zudem kommen nicht selten ehemalige Werbeplakate oder LPs bekannter und unbekannter Bands zum Einsatz. Was nach wahllosem Zufall und wilder Kombination klingt, ist inzwischen gut durchdacht. Wenn der Münchner sich dem kreativen Prozess hingibt, dann folgt alles einem gewissen Konzept. Hierbei sind Botschaften oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. „Spannung entsteht oft durch den Gegensatz“, sagt Steidinger. So kombiniert er nicht selten Elemente aus der Hochglanz-Werbung mit kreativen und rebellischen Elementen, um entsprechende Ambivalenzen und Widersprüche aufzubauen. Alles habe mehrere Gesichter, sagt er. In seinen Arbeiten überschreitet er bewusst Genre-Grenzen und verbindet typografische und malerische Elemente, um die Widersprüche der modernen Kultur zu thematisieren. Dabei setzt er sich intensiv mit der Ambivalenz des Lebens auseinander und hinterfragt bestehende Normen und Konventionen.

Eine Portion Sozialkritik inklusive

Kunst müsse auch weh tun. Davon ist der Münchner nicht nur überzeugt. Es sei Teil seiner Identität. Zwar möchte er dem Betrachter nicht mit Moralkeulen ins Gesicht springen – das bewusste Setzen eines Stachels gehört in Steidingers Kunst aber dazu. Mit seiner Kunst möchte er Menschen ermutigen, ihre wahre Identität zu erkunden und anzunehmen, indem ich sie auf eine introspektive Reise führe, die das Verständnis ambivalenter Gefühle fördert. Umso wichtiger ist für ihn das Stattfinden in der Öffentlichkeit. Nicht nur für seine Musik gilt: Kunst braucht die Bühne. Der Malprozess selbst dauert durchaus seine Zeit. Das liegt zum einen daran, dass hier meist zahlreiche Schichten aufgetragen werden. In der Zwischenzeit muss das Gemälde entsprechend trocknen und reifen. Wenn ein Werk einmal nicht gefällt, wandert es in das Depot des Münchners. Dann wird es manchmal erst Monate später wieder herausgesucht und neu bearbeitet. Wie ein Werk die eigenen Kriterien erfüllt? Meist testet Steidinger seine eigenen Kunstwerke in Kombination mit einer weißen Wand. Überzeugt es hier nicht, geht es auch nicht in den Verkauf oder die Sammlung für Ausstellungen.  Die expressive Kunst ist zu einem wichtigen Ventil geworden. Ein Ventil, um Sichtweisen, Emotionen, Kritiken und Unmut Raum zu geben. Eines, um Ästhetik mit dem Unbequemen zu kombinieren. Dabei bekommt auch das Unperfekte seinen Raum. „Ich finde Unperfektion wichtig und gut“, sagt der Künstler.

Wechselwirkung zwischen Gemälde und Raum

Kunst kann in manchen Fällen ein dekoratives Element im Hintergrund sein. Nicht so für Georg Steidinger. Für ihn müsse die Kunst im Raum durchaus Akzente setzen. So muss der Raum fast schon provozieren. In seinen Ausstellungen spielt die Hängung daher eine wichtige Rolle. Zudem arrangiert er seine Werke gerne an ungewöhnlichen und architektonisch interessanten Orten. Gerne in Kombination mit Musik. So kombinieren die Ausstellungen oft gelungen Lichtsetzung, musikalische Elemente und Ästhetik. Konkret: Während die Werke im rechten Licht an den Wänden ausgestellt sind, spielt etwa ein DJ die Soundtracks jener Songs, die in den Werken verarbeitet sind. „Diese Wechselwirkung von Raum und Bild finde ich extrem spannend“, so der Künstler.

Sammler und Kunstexperten

Inzwischen befinden sich bereits über 100 Werke in den Händen von Kunstinteressenten. Zu Preisen im mittleren vierstelligen Bereich verkauft der Künstler in Deutschland und darüber hinaus. Sogar einige Sammler gibt es bereits.

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Wer sich die Werke genauer ansehen möchte, findet hie reinige Informationen und Referenzen.
www.steidinger.net