Kunst aus Resin: Der Weg von Stefanie Etter - vom Konzern zur gefragten Künstlerin
Stefanie Etter arbeitete drei jahrzehntelang in einem der renommiertesten Unternehmen Deutschlands. Bis sie die Kunstharz-Oberfläche eines Kunstwerkes so sehr begeisterte, dass sie mit ihrem alten Leben brach. Sie kündigte den zukunftssicheren Job und wagte den Schritt in die Kunst. Inzwischen gilt sie als Wegbereiterin der Resinkunst im deutschsprachigen Raum, ist prämierte Autorin und anerkannt als führende Expertin für Kunstharze in ganz Europa. Damit räumt sie nicht nur wiederholt Kunstpreise ab, sondern begeistert auch einen internationalen Sammlerkreis von Deutschland bis in die USA mit ihren einzigartigen Werken. Was Etter an der Resinkunst so fasziniert und wie ihre Werke im eigenen Atelier ihre Vollendung finden, lesen Sie hier.
Ein Leben für die Resinkunst
Wenn Stefanie Etter über ihren Bezug zur Kunst spricht, dann ist sie kaum zu bremsen. Farben und Formen waren schon immer ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Doch auch wenn die heute 55-Jährige immer schon gerne kreativ unterwegs war: Die Initialzündung für ihr heutiges Schaffen war vor acht Jahren das Material Resin. Das Gießharz erlebte damals vor allem im Ausland einen echten Trend im Bereich von Design und Handwerk. Als Etter im Rahmen einer Ausstellung vor einem mit glänzendem Harz überzogenen Werk stand, war es um sie geschehen. Doch im Zuge ihrer Nachforschung musste sie schnell feststellen, dass das Material in Deutschland schwer zu finden war und giftige Lösemittel enthielt. Die Begeisterung war jedoch so groß, dass Etter wieder auf die Suche ging und nach hartnäckiger Recherche einen passenden Hersteller im Ausland fand. Heute entwickelt sie Produkte dieses Unternehmens für den Kunstmarkt weiter und auch mit. Inzwischen hat sich die Künstlerin komplett der Resinkunst verschrieben. Die Konsequenz: die Kündigung eines zukunftssicheren und bestbezahlten Jobs bei einem internationalen Konzern. Und der Sprung ins Ungewisse: in die Kunst. Es war der Befreiungsschlag für die Selbstbestimmung. „Ich brenne für die Kunst, ich lebe sie“, sagt Etter heute.

Kreatives Refugium: Hier werden Farben und Materialien zu Kunst
Inzwischen gilt Stefanie Etter nicht nur als die renommierteste Expertin für Resinkunst in Deutschland, sondern auch als gefragte Künstlerin. In ihrem großen Atelier entstehen farbenfrohe oder monochrome und veredelte Werke, die vor allem eins ausdrücken: Kraft und Mut. Ihre Inspiration zieht die Unternehmerin vor allem aus Begegnungen mit Menschen und der Natur. Sei es ein Graffiti auf einem Container oder eine bestimmte Farbgebung des Himmels. Für die 55-Jährige ist die Kunst ihre wichtigste Ausdrucksform. In ihrem Atelier innerhalb ihrer eigens gegründeten Kunstakademie hat sie sich einen kreativen Rückzugsort eingerichtet. Wenn sie hier agiert, dann ist sie am liebsten allein: abtauchen von der oft hektischen Welt und sich ausleben. Mit Farben, selbst hergestellten Strukturpasten, Wachs, Glas und Resin gestaltet sie ihre großformatigen Gemälde – immer begleitet von Musik. „Der Prozess braucht Zeit“, sagt Etter, die unter anderem ausgebildete Kunsttherapeutin ist. Sie arbeite nach Gefühlslagen und Stimmungen. Daher brauche sie auch den stillen Spielraum, um sich frei entfalten zu können. Was am Ende entsteht, sind beeindruckende Gemälde mit kontrastierender oder harmonischer Farbgebung. Dabei sind ihre Werke stets dreidimensional und oft mit haptischen Strukturen gestaltet. Matte Flächen stehen hierbei im spannenden Kontrast zu glänzenden und ziehen den Betrachter in seinen Bann. Meist im Einsatz: das Kunstharz aus dem eigenen Unternehmen, für das inzwischen neun Angestellte arbeiten. Für Etter sind Gemälde weit mehr als dekorative Werke an der Wand. Ein fertiges Bild müsse zwar gefallen. Aber vor allem müsse es etwas im betrachtenden Menschen auslösen. Immer wieder bekomme sie von ihren Käufern gespiegelt, dass ihre Werke Lebensfreude und Energie ausstrahlen. Gefühle und Werte, die für sie auch als Mensch zentrale Lebensthemen sind.

Wegbereiterin für Resin Kunst: Ein Materialjunkie auf Entdeckungsreise
Es sind vor allem der Hochglanz und die Wertigkeit, die sie bis heute an der Resinkunst beeindrucken. Wie die Kreativität selbst fließe das Gemisch und hülle das Werk in absoluten Glanz. Insbesondere das haptische Arbeiten bildet dabei das Zentrum ihres kreativen Schaffens. In der Szene gilt Stefanie Etter als namhafte Expertin und Vorreiterin in der Resinkunst. Regelmäßig hält sie als Dozentin Vorträge an unterschiedlichen Kunstakademien im deutschsprachigen Raum oder gibt ihr Wissen in Form von lange im Voraus ausgebuchten Workshops weiter. Wichtig ist ihr bei ihrer Arbeit vor allem, dass sie sich ständig weiterentwickelt. Als gefragte Künstlerin und „Materialjunkie“ kombiniert sie verschiedenste Komponenten immer wieder neu. So treffen bei ihr etwa Kunstharze auf Wachs oder Glasscherben. Als naturwissenschaftlich begeisterter Mensch faszinieren sie Stoffe, Gemische und chemische Reaktionen.

International ausgezeichnet und gefragt
Aus der ungebrochenen Nachfrage nach ihrem Wissen wurde schnell eine wachsende Nachfrage an ihrer eigenen Kunst mit Resin. Zehntausende Kunstbegeisterte folgen Etter inzwischen auf den sozialen Medien, und auch das Interesse von Sammlern ist ungebrochen. So hat Etter bereits großformatige Werke in ferne Länder wie Kanada verschickt, und nicht selten erhält sie in ihrem Atelier Besuch von internationalen Gästen und Sammlern. Erst kürzlich wurde die Unternehmerin mit der Leidenschaft zur Resinkunst mit einem Kunstpreis ausgezeichnet. Es war nicht ihr erster.