Im Klang der Farben: Wie Georg H. Schmidt Kunst und universelle Energien verbindet

Im Klang der Farben: Wie Georg H. Schmidt Kunst und universelle Energien verbindet

Georg H. Schmidt wirkt auf den ersten Blick wie ein ruhiger Zeitgenosse: Sein Atelier in Düsseldorf ist geprägt von Klarheit und Ordnung, die Wände geschmückt mit farbenfrohen Bildern, in denen sich verschiedene Schichten auf geheimnisvolle Weise übereinander legen. Doch sobald er über seine Arbeiten spricht, wird schnell klar, dass in ihm eine tiefe Leidenschaft für die Zusammenhänge von Kunst, Spiritualität und Energie brennt. Seinen eigenen Weg begann er bereits in jungen Jahren – getragen von der Überzeugung, dass Farben und Formen mehr sein können als bloße Ästhetik. Sie seien vielmehr in der Lage, uns Menschen auf einer tieferen Ebene miteinander zu verbinden. Wer ist dieser Künstler, der universelle Energien sichtbar machen möchte? In den folgenden Zeilen beleuchten wir seine Biografie sowie die Themen, die Schmidts künstlerisches Schaffen prägen.

Von der frühen Vision zum künstlerischen Weg

Geboren 1952 am Niederrhein, war Georg H. Schmidt schon als Jugendlicher fasziniert von kreativen Ausdrucksformen. „Wenn ich zeichnete, fühlte ich mich richtig lebendig“, erinnert er sich. Dieses Gefühl ließ ihn nicht los. Nach dem Abitur trat er mit dem festen Willen an, Kunst zu seinem Beruf zu machen. Er bewarb sich an der Kunstakademie Düsseldorf, doch eine Ablehnung führte zunächst zu einem Umweg. Entmutigen ließ er sich allerdings nicht. Stattdessen suchte er sich andere Wege: Er studierte in unterschiedlichen Kontexten, besuchte Workshops und knüpfte künstlerische Kontakte. Besonders prägend sollten sich dabei seine Sommerakademie-Besuche bei Professor Markus Lüpertz erweisen. Dort fand er die Bestätigung, dass er sich mit seiner Intuition und unkonventionellen Herangehensweise auf dem richtigen Pfad befand.

Ein entscheidendes Erlebnis war die dreimonatige Reise nach Indien und Nepal im Jahr 1974. Damals, noch in seinen Zwanzigern, begab er sich auf eine spirituelle Entdeckungsfahrt. „Ich wollte die Welt mit eigenen Augen sehen und meine innere Stimme verstehen“, sagt Schmidt rückblickend. In den Tempeln, auf den Straßen und in den Bergen Indiens und Nepals fand er Inspiration, die noch heute in seinen Werken nachhallt. Durch Rituale, religiöse Feste und fremde Kulturen öffnete sich sein Blick für das Verbindende in allem Leben. Dies markierte einen Wendepunkt: Er begann, nicht mehr nur gegenständlich zu malen, sondern die Essenz, die Energie einer Erfahrung zu erfassen. Kurzerhand änderte er sogar seine Signatur und nutzte für einige Zeit den Namen „Hito“ – das japanische Wort für „Mensch“. Eine Geste, die den universellen Charakter seiner Kunst unterstrich.

Anfang der 1990er-Jahre folgte ein weiterer Aufbruch: Während der Gestaltung eines farbigen Wandobjekts vernahm er innere Farbklänge, eine Erfahrung, die er als „Synästhesie“ beschreibt. Farben wurden für ihn hörbar, energetisch spürbar. Dieser Moment trieb ihn dazu, sein Kunstverständnis radikal zu erweitern. Ölfarben tauschte er gegen Acryl, um spontaner arbeiten zu können, und ergänzte seine Malerei um Mixed-Media-Techniken. Er experimentierte mit diversen Strukturpasten, Harzen und Pigmenten. Dabei entstand nach und nach das, was er selbst „energetische Schichtung“ nennt: Jede Farbschicht wird bewusst gesetzt, um Schwingungen zu verdichten oder zu verstärken.

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Kunst zwischen Spiritualität und Physik

Spiritualität und Physik – zwei Themen, die auf den ersten Blick nicht viel gemein haben. Für Georg H. Schmidt jedoch sind sie die beiden Seiten derselben Medaille. „Sowohl die Physik als auch spirituelle Lehren suchen nach dem Ursprung allen Seins“, erklärt er. Die Quantenphysik beschäftigt sich mit subatomaren Teilchen, die laut Schmidt auf einer energetischen Ebene alles miteinander verbinden. In vielen Traditionen spiritueller Praktiken taucht das Konzept formloser Energie auf, die allem zugrunde liegt. Indem Schmidt diese beiden Pole miteinander in Beziehung setzt, schafft er Bilder und Objekte, die die „universelle Lebenskraft“ erfahrbar machen sollen.

Für ihn ist das Schaffen dieser Werke ein meditativer Prozess. Schon in der Früh übt er sich in einer kurzen Meditation sowie in freien Zeichnungen. So bringt er seinen Geist in einen Zustand der Offenheit und Ruhe. „Ein positiver Geist erzeugt positive Resultate“, betont er. Erst wenn er sich vollständig zentriert fühlt, beginnt die eigentliche kreative Phase. Dann spricht er oft davon, in einen „Flow“ zu geraten: Gedanken treten in den Hintergrund, die Hände bewegen sich wie von selbst über die Leinwand. Wichtig ist ihm dabei, sich immer wieder ein Stück weit dem Zufall zu überlassen. Das nennt er seinen „gelenkten Zufall“: einerseits Intuition, andererseits ein bewusstes Lenken der entstehenden Formen.

Die daraus resultierenden Arbeiten bezeichnet er als „Energieobjekte“. Schmidt ist überzeugt, dass der Betrachter – wenn er sich öffnet und das Kunstwerk in stiller Achtsamkeit wahrnimmt – einen spürbaren Energieschub erfahren kann. So werden seine Farbordnungen und Strukturierungen zu einer Art Portal, durch das man sich mit dem eigenen Inneren und dem größeren Ganzen verbinden kann. In gewisser Weise führen seine Bilder damit einen Dialog mit dem Unsichtbaren. „Ich möchte Menschen an ihren innersten Kern erinnern“, sagt er. „Dort liegt so viel an Kreativität und Lebenskraft verborgen.“

"Ich will eine Welt erschaffen, in der jeder Mensch, die universelle Energie frei erleben kann."

Ausblick in kosmische Weiten

Heute lebt und arbeitet Georg H. Schmidt in Düsseldorf, wo er sein Atelier als Rückzugsort und Experimentierfeld nutzt. Umgeben von den eigenen Werken, die ihn an die hohen Schwingungen erinnern, plant er gegenwärtig mehrere Projekte. Besonders wichtig ist ihm die Weiterarbeit an der Serie „Universe“, in der er kosmische Energien thematisiert. „Mein Ziel ist es, das Gefühl von Unendlichkeit und Geborgenheit im All zu transportieren“, erklärt er. Er lässt sich von kosmischen Erscheinungen wie Schwarzen Löchern, Spiralnebeln und physikalischen Theorien inspirieren, um diesen Eindruck der unendlichen Weite in seinen Kompositionen künstlerisch zu spiegeln.

Darüber hinaus kooperiert Schmidt mit einer Design-Hochschule, um „immersive Kunst“ zu entwickeln. Mithilfe digitaler Verfahren soll das Publikum noch stärker mit seinen Bildern interagieren und buchstäblich in farbige Räume eintauchen können. Auf diese Weise will er für eine jüngere Generation von Kunstbegeisterten neue Zugänge zu seiner Kunst schaffen. Langfristig hofft der Künstler, seine Arbeiten in renommierten Galerien oder Museen zu zeigen, um den Themen „Spiritualität & Kunst“ einen größeren Rahmen zu geben. „Ich glaube, dass die Gesellschaft immer mehr nach ganzheitlichen Ansätzen sucht. Kunst kann da ein Schlüssel sein, um das Unsichtbare wieder bewusster zu machen“, sagt er.

Ob in Düsseldorf, Indien oder in seinen eigenen Gedankenwelten: Georg H. Schmidt hat immer wieder neue Pfade beschritten, die ihn aus dem Gewohnten herausholten und das Unbekannte erkunden ließen. Sein künstlerischer Weg ist so bunt und facettenreich wie seine Malereien selbst – stets getragen von der Vision, Farbe, Form und Klang in Einklang zu bringen. In einer Welt voller Zerstreuung und Schnelllebigkeit bieten Schmidts Werke die Chance auf eine innere Reise hin zu universeller Harmonie. Und genau das macht sie zu etwas Besonderem: Kunst als Medium, um uns nicht nur an das Sichtbare, sondern auch an das Unsichtbare zu erinnern.

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