Staffelei statt Aktenordner: Eine ehemalige Schulleiterin brennt für die Kunst
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Staffelei statt Aktenordner: Eine ehemalige Schulleiterin brennt für die Kunst

Sie leitete eine ganze Schule bis der Burn-Out sie in die Knie zwang. Mit der Hilfe der Kunst fand sie heraus aus einer düsteren Phase in ihrem Leben. Heute möchte Christine Eickert mit lauten Farben ein Zeichen setzen für ein bewusstes Leben. Als selbstständige Künstlerin führt sie inzwischen auch andere Menschen an die Kraft der Kunst heran und stellte bereits in Amerika aus.

Die Malerei half aus dunkler Phase heraus

Christine Eickert schulterte einen gesamten Schulbetrieb – rettete die Bildungseinrichtung vor der Schließung. Zusätzlich brachen familiäre Schicksalsschläge über sie herein. Bis Körper und Seele streikten. Diagnose: Burn-out. Während sie sich langsam wieder ins Leben zurück kämpfte, stieß sie auf eine Gruppe malender Frauen. Im Rahmen von Workshops widmete sie sich den Möglichkeiten der Malerei. Die kreative Kunst wurde zu einer Eigentherapie und einem wichtigen Baustein in der Bewältigung mit einer schweren Lebenskrise. Die Aktenordner wichen zuhause einem eigenen Bereich zum Malen. Als Christine Eickert bei ihrer ersten kleinen Ausstellung bereits fünf Bilder verkaufte, fühlte sie sich bestätigt in ihrem Schaffen. Also machte sich die Niedersächsin selbstständig und schloss sich einem Kunstverein an. Es folgten zahlreiche weitere Ausstellungen. Unter anderem war die Künstlerin im vergangenen Jahr Teil einer Vernissage im Mana Wynwood Convention Center in Miami Florida.

Das Leben ist bunt

Der schwarzen Zeit begegnet Christine Eickert mit bunten Farben. Dabei malt sie Landschaften, Tiere, Fahrzeuge, Körper und abstrakte Werke. Sie alle sind laut, präsent und voller kräftiger Farben. „Viel Farbe ist für mich viel Lebensfreude“, sagt die Künstlerin. Das Wichtigste im Leben sei es, mutig zu sein. Durch ihre Entschlossenheit und Zielstrebigkeit hat sie sich in rasanter Zeit einen unverkennbaren Malstil erarbeitet. Neue Herausforderungen wecken in ihr den Ehrgeiz, diese auch zuverlässig umzusetzen. “Zielstrebig und strukturiert richte ich den Fokus auf das Neue und bin für Menschen ein Vorbild bei der Umsetzung”, sagt sie über sich selbst. Dabei stehen die Künstlerin und ihre Werke für Mut, Leidenschaft und Freiheit. Gerade ihre Tierportraits begeistern viele Betrachter. Neben der Ausdrucksstärke und den kräftigen Farben haben “sie dennoch etwas ganz Sanftes”,  so die Künstlerin aus Niedersachsen. Dieser Facettenreichtum spiegelt die Vielseitigkeit des Lebens wider.

Wenn aus Liedern Bilder werden

Das Malen hat inzwischen einen großen Stellenwert im Leben der Niedersächsin eingenommen. Dabei sieht sie den kreativen Prozess als ganzheitlich an. Bevor sich die ehemalige Schulleiterin ans Werk macht, meditiert sie meist. Dabei kommen ihr dann Themen und Motive in den Sinn. Als der Ukraine-Krieg losbrach, beschäftigte sie das Thema beispielsweise so sehr, dass sie dazu ein Gemälde anfertigte. In ihrem Atelier spielt Musik eine große Rolle. Oft schreibe sie Emotionen oder ganze Liedtexte auf die weiße Leinwand. Überdeckt werden diese später von den bunten Farben. Der Prozess des Malens besteht für Eickert aus unterschiedlichen Komponenten. Oft malt sie mit den Händen, singt, tanzt, dreht die Leinwand, nutzt Sprays und verschiedene Materialien. „Für mich ist das alles höchst emotional“, erklärt die Künstlerin. Inzwischen experimentiert sie oft auch mit Lasuren und Brennspiritus. Bis ein Werk fertig ist, können mehrere Tage vergehen. Wenn die Autodidaktin gerade keine Tiere, Fahrzeuge, Landschaften oder Abstraktes malt, dann nimmt sie sich Porträts vor. Porträts von starken Frauen und voller Energie.

Das Atelier der Künstlerin Christine Eickert

Große Nachfrage ist geboten

Ab und zu fertigt die Malerin auch Auftragsarbeiten an. Etwa für Privatpersonen in einem ganz besonderen Farbspektrum. Aber auch bunte Pferde für einen Pferdehalter hat sie schon gemalt. Oder aber ein riesiges Gemälde mit den heimischen Tieren namens „Waldgeflüster“ für eine Jagdstube. Die Auftragsarbeiten machen Eickert viel Freude. Deutlich freier in ihrer Kreativität fühlt sie sich allerdings meist bei eigenen Ideen, die aus kreativen Gedanken entstehen. Dass Kunst ein wichtiges Heilmittel in schweren Zeiten sein kann, weiß Eickert. Ihr Atelier sieht sie dabei als „kreative Begegnungsstätte“, in der Menschen Kraft sammeln und Mut sowie Vertrauen gewinnen können. Ihre Botschaft ist dabei, dass jeder Mensch aus den Zwängen der Gesellschaft ausbrechen kann. „Ihr dürft euch das erlauben“, sagt die ehemalige Schulleiterin, die ihr Glück in der Welt der Farben gefunden hat. Positive Rückmeldungen erhält sie dabei auch immer wieder im Rahmen der vielen internationalen Ausstellungen. Für die kommenden Monate sind bereits einige Projekte in Planung.

Besuchen Sie jetzt die Website von Christine Eickert:

https://www.christine-eickert.com

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