Interview mit Leyla Milou

Interview mit Leyla Milou

2020 fand Leyla Milou in einer Zeit, wo die Welt durch die Pandemie stillstand, ihre einzigartige Bildsprache und Befreiung. Seither ist sie geradezu besessen sich künstlerisch auszudrücken und schaffte innerhalb von 2 Jahren über 120 Bilder und Skulpturen. Ihre Werke sind nicht nur eine Omage an die Weiblichkeit, sondern ein Fest der Lebendigkeit der jeder Stagnation trotzt.

Auf Ihren ersten Ausstellungen haben Kunstexperten gleich zu Beginn Ihre Werke ungewöhnlich hoch gewertet und es gelang ihr Kunstsammler zu begeistern und international Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie verkaufte bereits auf Ihren ersten Ausstellungen innert Kürze mehrere Gemälde.

Warum haben Sie sich für eine künstlerische Laufbahn entschieden?

Sehen Sie künstlerisches Schaffen ist für mich eine Berufung. Ich kann mein Schaffen nicht ausschalten, das muss aus mir raus wie Lava eines Vulkans. Die Laufbahn startete mit dem Schritt an die Öffentlichkeit und mit der überwältigenden Resonanz darauf.

Was inspiriert Sie jeden Tag zu Ihrer Arbeit?

Mich faszinieren Menschen. Ihre Körper, ihre Emotionen und ihre Geschichten verführen mich immer wieder von Neuem. Diese enorme Vielfalt beflügelt mein Schaffen in unterschiedlichster Weise.

Welche Themen behandeln Sie in Ihrer Kunst und warum ist Ihnen das so wichtig?

Meine Kunst soll verzaubern und daran erinnern, wie genussvoll das Leben ist. Meine Arbeit erinnert den Betrachter an die energiegeladenen Momente des Lebens - aber auch an das was fehlt. Diesen Disput mit uns selbst ist nötig, um uns zu beleben. Zu viele Menschen verharren in einer Unzufriedenheit oder sind auf der ständigen Suche. Ich vermisse die Leidenschaft und Individualität in unserer Gesellschaft. Meine Kunst soll sie wecken.

Welcher Aspekt des kreativen Prozesses gefällt Ihnen am besten?

Das spielen und tanzen mit meiner Vorstellung. Ich habe eine Vision und während des Malens definiere ich diese neu als Reaktion auf das was passiert. Ich mag an diesem Prozess das Loslassen und die Dynamik dahinter.

Wie würden Sie Ihre Technik beschreiben?

Ich verbinde abstrakte und figurative Malerei. Mein Stil lässt sich darum am besten als expressionistische Figuration beschreiben. Meine Technik ist von Dynamik und Experimentierfreude geprägt. Wiederholung langweilt mich. Ich kann mich nicht auf eine Technik oder einen Stil reduzieren.

Beginnen Sie Ihre Arbeit mit einem vorgefassten Konzept oder einer Vorstellung davon, was Sie erreichen möchten, oder ist das Ergebnis unerwartet?

Das Resultat ist immer unerwartet. Meine Hand wird beim Malen intuitiv geleitet von dem was genau in diesem Moment in meinem Körper und Geist vorgeht. Jedes Bild erzählt darum die Geschichte eines intimen Moments zwischen meiner Fantasie und der Leinwand - wie eine kurze Affäre.

Wie wissen oder entscheiden Sie, wann ein Kunstwerk fertig ist?

Wann wissen Sie, dass Sie eine Beziehung beenden sollten? Wenn sie zu anstrengend wird, sie sie nicht mehr weiterbringt oder es nichts mehr zu sagen gibt.

Welche anderen kreativen Menschen, Bücher, Musik oder Filme inspirieren Sie?

Ganz generell inspirieren mich leidenschaftliche und charakteristische Persönlichkeiten, welche in einer Diskussion stehen mit dem was sie tun und sind, ohne sich überzubewerten. Ich liebe darum Philosophie, Soul und Komödien – geschüttelt UND gerührt.

Haben Sie bestimmte Rituale oder unverzichtbare Gegenstände im Atelier?

Mein Atelier ist mein Lebensraum. Gesellige Abende mit Freunden zwischen Pinsel, Wein und Leinwand gehören dazu. Aus diesem Grund ist mein Sofa für mich sehr wichtig und die Geschichten, die sich darauf abspielen. Ich kann mich darauf auch ausruhen, wenn ich mal wieder zu lange im Atelier bleibe.

Arbeiten Sie mit Beispielen aus dem wirklichen Leben oder basieren Ihre Werke hauptsächlich auf Fantasie?

Ich drücke aus, was ich fühle und was aus mir hinauskommt. Ich reagiere spontan und interpretiere das Motiv neu. Meine Fantasie spielt dabei eine wichtige Rolle. Darum spreche ich von expressionistischer Figuration. Nur das Loslösen vom klassischen realistischen Handwerk entleert mich.

Wie kommen Sie auf die Titel Ihrer Kunstwerke?

Die Titel meiner Werke sind ein Versuch meine Gedanken während der Entstehung zu erfassen. Sie sind Teil meiner Reflektion.

Würden Sie uns mehr über Ihr derzeitiges Projekt erzählen - woran arbeiten Sie?

Ich arbeite an einer gelben Serie mit dem Titel „unter meiner Sonne“. Ich erzähle darin von der Sexualität in seiner natürlichen und ungehemmten Form ohne gesellschaftliche und religiöse Verformungen.

Wo möchten Sie gerne einmal ausstellen und warum?

Der Ausstellungsort ist für mich unerheblich. Massgebend sind die Menschen, welche sich mit meiner Kunst auseinander setzen.

Wo sehen Sie Ihre Künstlerkarriere in 5 Jahren?

Was sind schon 5 Jahre im Vergleich zu meinem Lebenswerk?

Besuchen Sie jetzt die Website von Leyla Milou:

https://www.leylamilou.com

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