Abstrakter Realismus: Künstler Bastian Fiala gibt Emotionen eine Farbe
Freie Formen, laufende Farbe und schonungslos realistische Blicke: der Künstler Bastian Fiala überzeugt mit einem ganz eigenen Stil. Seine Portraits von Tieren und Menschen sind inzwischen auf dem Radar von Kunstexperten und Sammlern. Bereits bei seiner ersten offiziellen Ausstellung wechselte die Hälfte aller Werke den Besitzer. Teils bis nach Südafrika werden die expressiven Gemälde inzwischen verschickt. (Titelbild: Marie Vogt - www.marievogt.com)
Job verloren, Kunst gewonnen
Weil ihm sein Beruf als Werkzeugmechaniker zu eintönig war, widmete sich Bastian Fiala lieber dem Zeichenblock. Meist versuchte er dabei, die Menschen in seinem Umfeld zu porträtieren. Am Ende erteilte ihm sein Chef dafür die Kündigung. Für den Baden-Württemberger ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben. Nach einem Berufswechsel widmete er sich noch intensiver der Kunst - stellte vereinzelt Bilder in einem kleinen Laden seiner Heimatstadt aus. Bereits nach einigen Wochen fand das erste Werk einen neuen Besitzer. “Das war ein sehr wichtiger Moment für mich”, sagt Fiala. Für seine Gemälde erstellte er einen eigenen Instagram-Account und merkte schnell: Seine Kunst findet Liebhaber auf der ganzen Welt. Es folgte die erste Ausstellung mit 45 eigenen Kunstwerken in einem leerstehenden Einzelhandel in der Innenstadt. Mit bahnbrechendem Erfolg. Bereits nach 10 Tagen war knapp die Hälfte aller Gemälde verkauft. Zu den Interessenten zählten Jugendliche und Betagte gleichermaßen. Ein unglaubliches Gefühl sei dieses große Resümee gewesen, sagt der Künstler heute.

„Fröhliche Gesichter sind zu leicht zu lesen“
Seine Werke sind düster und doch möchte man sie lange betrachten. Sie zeigen die Gesichter verschiedener Geschlechter und Völker. Verletzlich, berührt, bewegt und immer kombiniert mit expressiven Pinselführungen und Farben. Von Emotionen war Fiala schon immer fasziniert. Oft laufe er durch die Stadt und beobachte all die gestressten Menschen mit ihrem Tunnelblick. Eine emotionale Abweichung davon begeistert und fesselt ihn. Daher malt der Autodidakt auch keine lächelnden Gesichter. „Fröhliche Gesichter sind zu leicht zu lesen. Ich möchte den Betrachter aber zum Rätseln einladen“, so der Maler. Oft setzt er daher traurige bis nachdenkliche Menschen in Szene, verleiht den Gesichtern einen tiefen Blick und kombiniert die eher melancholische Grundstimmung mit dem farblichen Kontrast. Dann treffen fröhlich helle Farben auf gedankenversunkene Gesichter. Neben den Portraits fasziniert Bastian Fiala auch die Tierwelt. Insbesondere Elefanten haben es ihm angetan. „Sie sind körperlich gewaltig und im Gesicht dennoch zart“, so der Maler. In den Bann gezogen fühlen sich aktuell immer mehr Menschen, die auf seinen Stil aufmerksam werden. Zu mittleren vierstelligen Preisen wechseln die Gemälde dann den Besitzer.

Die Kunst entsteht in der Nacht
Bastian Fialas Gemälde entstehen dann, wenn die Welt schläft. Meist ab 22 Uhr verzieht sich der Künstler dazu in sein eigenes Atelier. Ausgestattet mit einer großen Kanne Kaffee, eiskaltem Wasser und Kopfhörern. Nicht selten verabschiedet er sich dann in einen 15-stündigen Akt des Malens ohne die Einflüsse der Umwelt. „Wie besessen male ich dann manchmal stundenlang“, sagt er über sich selbst. Musik spielt dabei eine große Rolle für seine Kreativität. Oft läuft ein Album in Dauerschleife bis in die Morgenstunden und hilft dem Maler dabei, sich in eine melancholische Stimmung zu versetzen. Die Nacht inspiriere ihn. Oft passiert es, dass Fiala die Zeit vollkommen aus den Augen verliert. Wenn ein Gemälde fertiggestellt ist, zwitschern dann bereits die Vögel beim Sonnenaufgang. Besonders liebt der Maler die Stille der Nachtstunden. Keine Anrufe, keine Nachrichten und kein Lärm. „Ich brauche dieses Abtauchen einfach“, sagt er.

Pop-Up-Galerien in ganz Deutschland
Um seine Kunst den Menschen näherzubringen, hat sich der Maler aus Baden-Württemberg für ein besonderes Konzept entschieden. Statt Dauerausstellungen in großen Museen, errichtet Fiala sogenannte Pop-Up-Galerien. Dazu mietet er kurzzeitig leerstehende Immobilien in der Innenstadt an und richtet dort für wenige Wochen eine eigene Ausstellung mit seinen Werken ein. Trotz wenig Werbung und Vorlaufzeit zur Bewerbung trifft er dabei in jeder Stadt auf jede Menge Kunstinteressierte. Die meisten Werke sind bereits innerhalb der ersten Tage verkauft. Für die Zukunft hat Bastian Fiala weitere temporäre Ausstellungen geplant. Im Visier dabei: die Schweiz. Aber auch in Deutschland wird es weitere Galerien von ihm geben. Aktuell arbeitet er an weiteren Kunstwerken. Mit seinen Sammlern und Fans teilt er diese regelmäßig auf seinem Instagram-Account @fiala_art. Übrigens: Einige seiner ehemaligen Arbeitskollegen von früher gehören heute zu den treuesten Besuchern der Ausstellungen und haben seine Gemälde an der Wand hängen.
Besuchen Sie jetzt die Website von Bastian Fiala:
https://www.fiala-art.de
